Einen hohen Anteil am steilen Aufstieg der Tablet-Computer hat Apple mit seinem iPads. Viele Firmen zogen mit guten Geräten nach, nun hat auch Microsoft nachgelegt. „Surface“, so heißt das Tablet der US-Amerikaner wurde am Montag in Los Angeles vorgestellt und sei laut Chef Steve Ballmer zum Arbeiten und Spielen gedacht. Am Freitag vor der Erscheinung schrieb Microsoft heroisch als Einladung an die Presse, „Das wollt ihr nicht verpassen!“ Surface ist ein Tablet, so Ballmer, „etwas neues, das die Leute absolut lieben werden.“ Spontaner Applaus der eingeladenen Gäste sollte Ballmer bei der Präsentation zuversichtlich stimmen, ein gutes Gerät entwickelt zu haben.
Surface besitzt ein 10,6 Zoll (26,9 Zentimeter) großes, hochauflösendes Display. Es ist somit geringfügig größer als beim Apple-Konkurrenten. Als Betriebssystem diente Windows RT – Microsoft hatte dieses System zusammen mit ARM extra für tragbare Geräte entwickelt. Mit 676 Gramm ist es sehr leicht, die Dicke von 9,3 Millimeter macht es sehr handlich. Verfügbare Speicher sind 32, bzw. 64 GByte groß. Ein zweites Surface-Modell hat die doppelte Speichergröße (64 und 128 GByte) und ist mit 903 Gramm deutlich schwerer. Zudem ist dort das Betriebssystem Windows 8 Pro verbaut.
Den Einstieg in den Handel sehen Experten im kommenden Herbst. Ein genaues Datum steht wie auch der Preis noch nicht fest. Microsoft will das Gerät konkurrenzfähig zu vergleichbaren Geräten gestalten. Zum Gerät sind Schutzhüllen in zahlreichen Farben erhältlich, die zusätzlich 3 Millimeter dick sein werden und das Gerät ausreichend schützen wird.
Acht Jahre ist mittlerweile die Playstation 3 auf dem Markt. Die Xbox 360 sogar noch länger. Viele Experten waren sich einig, dass spätestens 2012 neue Hardware den Markt erobern würde. Doch weit gefehlt. Trotz einiger Gerüchte sind weder Playstation, noch XBox der nächsten Generation in Sicht.
Phil Spencer von Microsoft zum Beispiel ist sich sicher, dass die Xbox 360 längst nicht am Ende sei. Er geht davon aus, dass die beliebte Konsole noch weit mehr als zwei Jahre übrig hätte. Derzeit gibt es die 360 inkl. Spiel oder Downloads for free für unter 200 Euro im Handel. Mit neuen Features wie Smartglass oder auch Kinect versucht Microsoft den Lebenszyklus der Xbox 360 auszudehnen. Das scheint zu gelingen, global betrachtet ist die Xbox die erfolgreichste Spielkonsole der Welt.
Auch Sony ließ verlauten, dass man es mit neuer Hardware nicht eilig habe. Bei den Japanern ist sogar noch der Vorgänger der aktuellen Konsole, die Playstation 2 auf dem Markt zu haben. Jedoch sind sich beide Entwickler (Sony und Microsoft) sicher, dass die jährlichen Verkaufszahlen ihrer Geräte am Siedepunkt sind. Also ist es doch nur eine Frage der Zeit wann nachgelegt wird. Kernpunkt der Verzögerungen dürften sicher die vielen Smartphone- und Desktop-Games nehmen, die eine mehr als ernsthafte Konkurrenz darstellen.
Branchen-Primus Google soll sich nach Meinung von Konkurrent Bing aus dem Hause Microsoft einiger Marktanteile entledigen. Wie soll das gehen? Dank Facebook. Das soziale Netzwerk soll ein weiteres Mal dazu dienen, dass andere Unternehmen an dem Erfolg partizipieren.
Bing will sich enger mit Facebook verbinden. So sollen verbesserte Algorithmen die Internetsuche wesentlich professionalisieren. Der Sinn der Suchmaschine hat sich längst ausgeweitet. Reine Informationen sind es schon lange nicht mehr, die Suchmaschine soll dazu dienen Aktionen zu planen. Sei es Kleidung zu kaufen, Reisen zu buchen – schlicht: Man will an das Geld der Nutzer. Und dafür würden die Ratschläge und Meinungen von Freunden und Bekannten wichtiger als anonyme Informationen. Tatsächlich würden rund 90 Prozent der Nutzer für viele Entscheidungen in erster Linie den Rat ihrer Freunde suchen. Diesen Zweck würde das mit 900 Millionen Nutzern versehene Facebook mehr als genüge tun.
Die Suche soll fortan dreiteilig gegliedert sein. Neben der Trefferliste und einer Liste etwa mit lokalen Diensten wie Restaurantempfehlungen soll der Nutzer über eine dritte Spalte direkt auf sein persönliches Netzwerk von Facebook zugreifen können. Bing würde über die „Like“-Klicks bei den Freunden entsprechende Zugaben zur Suche beisteuern. So will man seinen Marktanteil weiter nach oben hieven. Bereits in den nächsten Tagen startet die amerikanische Bing-Seite mit dem Vorhaben. Europa soll rasch folgen.
AOL gilt als einer der Internet-Pioniere. Das US-Unternehmen ist somit im Besitz einiger hundert Patente. Durch eine Umstrukturierung des Unternehmens werden allerdings etliche Patente nicht mehr benötigt. Diese bot AOL zum Verkauf an und Microsoft erhielt den Zuschlag. Letztlich bot Microsoft das meiste Geld und erwarb von AOL über 800 Patente und zahlt dafür 1 Milliarde US-Dollar (760 Millionen Euro) in bar.
Nachdem AOL ausschließlich mit dem Modell der Content-Farm arbeiten wollte, wurde die von Microsoft erworbenen Patente für AOL überflüssig. Content-Farm bedeutet, dass man eine Plattform schafft, auf der freie Mitarbeiter Inhalte aus Text, Videos, Fotos und Grafiken produzieren, die passend in Szene gesetzt, eine Vielzahl an Klicks erreichen sollen. AOL erhält von Microsoft eine Lizenz für die erworbenen Patente, deren exklusive Nutzung Microsoft mit Zahlung dieser 1 Milliarde US-Dollar erwirbt.
Microsoft besitzt weltweit die meisten Patente, da das Unternehmen jährlich riesige Summen in Forschung und Entwicklung steckt. „Patente, die uns und nicht den anderen gehören, schwächen die andere“, so das Credo des US-Unternehmens. Der Ansturm auf die Patente dient nicht nur dazu, die Konkurrenten mit Klagen zu überziehen, sondern vor allem auch dafür, um sich vor Klagen zu schützen beziehungsweise derartige Klagen möglichst schnell abwehren zu können.
Etwas Bewegung könnte in den monatelangen Rechtsstreitigkeiten zwischen Apple und seinen Patentgegnern kommen. Apple erwägt seinen Konkurrenten verschiedene Lizenzen anzubieten. Die Schutzrechte könnten Gegner wie Samsung beispielsweise gegen eine Gebühr nutzen. So berichtet es das Wirtschaftsportal Dow Jones Newswire.
Einem Gegner wurde bereits ein Angebot unterbreitet. Das Lizenzangebot besagt, dass Apple pro verkauftem Gerät zwischen fünf und fünfzehn US-Dollar bekommen würde. Dieser Wert entspricht ein bis 2,5 Prozent des Nettoverkaufspreises. Dieser Wert scheint annähernd zu stimmen, da Motorola Mobility für seine Patente 2,25 Prozent des Verkaufspreises verlangt. Bisher hatte Apple diese Vorgehensweise strikt abgelehnt, nun scheinen die Amerikaner umzudenken. Dow Jones beruft sich auf interne Apple-Quellen, die mit dem Thema eng verbunden sind.
Microsoft macht vor das dieser Weg funktioniert. So hat der Konzern mehrere Lizenzabkommen mit Samsung, HTC, LG und Acer vereinbart. Allein im laufenden Geschäftsjahr hat Microsoft so eine halbe Milliarde Dollar an Lizenzgebührer für Android eingenommen. Apple hingegen will dieses Abkommen nicht allem Konkurrenten anbieten. Ein Grund für das Angebot von Apple sei, dass man das Android-System inzwischen nicht mehr gerichtlich vom Markt drängen könne. Mit Lizenzgebühren könne Apple aber die Kosten für Android-Hersteller in die Höhe treiben und die Google-Plattform so weniger attraktiv machen. Mittlerweile ist Googles Mobilbetriebssystem weltweiter Marktführer im Smartphone-Markt. Das ist wohl der Grund für das Umdenken bei Apple.
Bereits im Februar erscheint von Microsoft das neue Betriebssystem Windows 8 in der Beta-Version. Zusätzlich zur neuen Windows-Version baut Microsoft einen eigenen App Store auf. Bei der Entwicklerkonferenz BUILD zeigte die US-Firma erstmals seinen Windows Store.
Da mittlerweile kein Betriebssystem mehr ohne einen App Store auskommt, wird auch Microsoft mit seinem Windows 8 keine Ausnahme bilden. Vor dem Beta-Starttermin im kommenden Monat, hat Microsoft einen Einblick in die Developer Preview bewährt. Doch der Einblick war nutzlos, denn er funktionierte nicht. Auf der BUILD diente aber zumindest ein kurzes Video für erste echte Eindrücke.
Microsoft macht allerdings deutlich, dass nur „hauseigene“ Apps laufen werden. Der App Store von Windows wird somit die einzige Anlaufstelle sein, um Apps in der neuen Kachel-Optik des „Metro“-Designs zu kaufen oder kostenlos zu überspielen. Extern geladene Apps sind dann noicht funktionstüchtig. Der Grund ist recht banal. Microsoft will seinen hohen Qualitätsstandard von Windows 8 sicherstellen und die Kontrolle über den Markt behalten. Bevor Apps in den Store kommen, prüft Microsoft die Apps auf Sicherheitslücken, Fehler, Leistungsprobleme und anstößige Inhalte. Zwar erinnert die Vorgehensweise an die Richtlinien von Apple, denn auch bei Microsoft gilt: Werden die Anforderungen nicht erfüllt, kommt die App nicht in den Store. Ab Februar wissen wir mehr.
Erst kurz vor den Weihnachts-Feiertagen hat Microsoft mit einem Firmware-Update den Weg der reinen Spielkonsole zur Medienzentrale geebnet. Unter anderem kann man seit Weihnachten neben einer Gestensteuerung der Menüs mittels Kinect-Kamera, seitdem auch Streaming-Angebote von Youtube nutzen. Mit der Video-on-Demand-Bibliothek können Sky-Kunden rund 200 Filme gucken. Dies funktioniert über das Sky-Go-Plug-in. Doch es gibt die Bedingung, dass man ein kostenpflichtiges Gold-Abo für Xbox Live abgeschlossen haben muss, dass rund fünf Euro im Monat kostet.
Das Gold-Abo gewinnt an Attraktivität mit der Anbindung an die ZDF-Mediathek. Filme und Sendungen des Mainzer Senders aus der zurückliegenden Woche können dabei angeschaut werden. Weit mehr als die Hälfte des ZDF-Programms sind dabei abrufbar. Ebenso die digitalen Kanäle ZDFifo, ZDFKultur und ZDFNeo sind abrufbar.
——–
Unterdessen ist die WhatsApp-App wieder im App Store von Apple verfügbar. Mit der derzeit beliebtesten App können Anwender Kurznachrichten, Bilder, Ortsdaten und weitere Dateien mit anderen WhatsApp-Nutzern teilen – kostenlos. Warum die App einige Tage nicht verfügbar war, wurde nicht bekannt. Fakt ist, dass die neue Version 2.6.9. nun wieder im App Store vertreten ist und noch immer kostenfrei runtergeladen werden. Die als Multimessenger aufgebaute App wird vielseits als SMS-Ersatz genutzt. Daher wurde beim Verschwinden aus dem App Store mit dem Ende der kostenfreien App gerechnet. Dafür nun die Entwarnung. Die neue Version hat etliche Bugs ausgeräumt, die Abstürze verhindern sollen.