Der US-Riese Apple hält weiter daran fest, bei über iPhone und iPad abonnierte Streamingdienste, 30 Prozent der Einnahmen für sich zu kassieren. Dies bestätigte der Konzern unlängst und alarmiert die Konkurrenz der Musikvertriebe, dass man dadurch Verluste einstreichen würde. Grund dafür ist, dass die verschiedenen Vertriebe ihre Preise an den App Store anlehnen müssen. Streaming-Anbieter wie Simfy oder Spotfify bieten außerhalb des Stores ihre Dienste an, müssen jedoch ihre Abonnements zu gleichen Konditionen im App Store von Apple anbieten. Da dann die 30 Prozent Regel greift, mindert sich der Gewinn drastisch.
Dazu Marcus von Husen, Sprecher des deutschen Streaming-Anbieters Simfy, „30 Prozent Share sind angesichts der geringen Margen im Musikgeschäft extrem hoch und bei den aktuellen Endkunden-Preisen prohibitiv. Der Zwang, außerhalb der App kein vergleichbares Angebot zu einem günstigeren Preis anzubieten, sorgt dann dafür, dass man theoretisch eine neue Mischkalkulation aufmachen und die Preise generell erhöhen müsste – zum Nachteil aller Nutzer.“
Neben der EU-Kommission prüft derzeit auch die US-Regierung, ob mögliche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht seitens Apple vorliegen. Der allgemeine Tenor der Entwickler oder Medienanalysten ist, dass man die Apple-Regel in einem einstelligen Prozentbereich belassen sollte. 30 Prozent hingegen seien völlig unangemessen. Es heißt weiter, dass aktuelle Abo-Modell Apple mehr schaden als nützen würde. Sollte das Modell auch bei Webdiensten durchgesetzt werden, stellt sich die Frage, ob und in welchem Umfang Apps bei Apple angeboten werden sollen.