In den Genen werden nicht nur Augenfarbe und Körpergröße festgelegt, sondern sie enthalten auch Angaben zu erblich bedingten Krankheiten. Das Auslesen der DNA war lange Zeit eine aufwendige Angelegenheit und damit kostspielig. Nun kann ein Chip schon in wenigen Minuten das Erbgut eines Menschen entschlüsseln und damit aufzeigen, welche Abweichungen von der Norm vorhanden sind und wo es Anzeichen für eine ererbte Krankheit gibt. Doch die Analyse per Chip ermöglicht nicht nur das Erkennen von Risikofaktoren, sondern hilft auch bei der Behandlung von Krankheiten.

Individuelle Therapien erhöhen die Heilungschancen

Krebs gehört zu den Krankheiten, die als heimtückisch und schwer heilbar gelten und lange wurden erblich bedingte Erkrankungen mit der gleichen Methode behandelt wie sporadische. Der Vorteil des Gentests per Chip liegt nun darin, dass neue Medikamente entwickelt werden können, die gezielt die individuellen Tumorzellen zum Absterben bringen. Damit erhöhen sich nicht nur die Heilungschancen, sondern auch die Nebenwirkungen, wie sie bei einer Strahlentherapie auftreten, fallen deutlich geringer aus. Auf den Seiten der Wissensschau wird erklärt, wie der Gentest per Micro-Chip möglich wird und wie zuverlässig die Ergebnisse sind.

Ohne eine manuelle Auswertung geht es noch nicht

Der Chip untersucht nicht die Gene selbst, sondern Markierungen auf dem Genom. Welche Markierungen aber krankheitsauslösend sind, kann der Chip nicht feststellen, da die Wissenschaft davon ausgehen muss, dass sehr unterschiedliche Kombinationen zum Ausbruch einer Krankheit führen können und noch nicht alle entschlüsselt wurden. Für den Privatgebrauch bringt der Genchip zurzeit noch zu ungenaue Aussagen und in den Laboren wird schon an einer neuen Methode zur Sequenzierung der Genome gearbeitet. Seit Tony Blair und Bill Clinton vor die Presse traten und bekanntgaben, dass das „Buch des Lebens“, also die DNA, entschlüsselt sei, gab einige Entwicklungen, doch noch kann die Wissenschaft nicht behaupten, die Erbgutforschung wäre abgeschlossen. Schließlich umfasst der Datensatz eines Menschen drei Milliarden Basenpaare und an deren Entschlüsselung und Deutung muss in den nächsten Jahrzehnten noch fleißig gearbeitet werden. Eine Dokumentation von arte zeigt, wohin der Weg gehen könnte und ob in wenigen Jahren der „perfekte Mensch“ durch das Auswählen von Erbgut geboren werden könnte.

Foto: jurvetson cc

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