Am Herd fehlt ein Drehknopf oder der Kunststoffgriff vom Kühlschrank ist abgebrochen? Viele Geräte und Möbel werden mit Kunststoffteilen versehen und nicht selten liegt dort auch die Schwachstelle der Produkte. Küchenmaschinen können ihre Arbeit nicht mehr erledigen, weil ein simpler Verschlussmechanismus gebrochen ist und die Waschmaschine wird untauglich, wenn sich die Temperatur nicht mehr einstellen lässt, weil der Drehregler ausgebrochen ist. Findige Bastler lösen diese Probleme inzwischen einfach mit einem 3D-Drucker.

In Selbsthilfegruppen engagieren sich versierte Bastler

In immer mehr Städten und Gemeinden gibt es eine neue Anlaufstelle für Besitzer von defekten Geräten. Meist trifft man sich einmal im Monat und dann werden alte Schallplattenspieler wieder zu neuem Leben erweckt und der Toaster mit ein paar Handgriffen repariert. Jeder kann seine defekten Geräte einfach mitbringen oder sein Bastelwissen mit anderen teilen. 3D-Drucker haben diesen Trend extrem verstärkt, denn damit lassen sich viele Kunststoffteile aber auch Gummi- oder Metallteile, die nicht nachgekauft werden können, einfach ausdrucken. Per Computer und Lasertechnik wird das defekte Teil einfach eingescannt und dann hilft eine Software bei der Rekonstruktion. Das Ersatzteil wird anschließend einfach ausgedruckt und eingebaut. Für ein paar Euro Materialkosten und einen kleinen Obolus zur Anschaffung neuer Geräte kann jeder Bürger von diesem Trend profitieren.

Die Umwelt profitiert von diesem Trend

Wer früher seine defekte Geräte mit einem schlechten Gewissen entsorgt hat, kann heute aktiv die Umwelt schützen und den alten Mixer einfach reparieren und anschließend verschenken oder wieder selbst nutzen. Da die Industrie in vielen Geräten absichtlich kleine Schwachstellen unterbringt, sind fast alle Produkte mit Kunststoffteilen bestückt, die keine allzu große Lebensdauer aufweisen. Dank der 3D-Drucker, die inzwischen mit verschiedenen Materialien arbeiten und sogar für den Hausgebrauch erschwinglich werden, kann mit der richtigen Soft- und Hardware nahezu jedes Teil rekonstruiert und ausgedruckt werden. In naher Zukunft können sogar Teile aus Metall mit einem speziellen 3D-Druckverfahren hergestellt werden. Da so weniger defekte Altgeräte auf dem Müll landen, werden die Ressourcen geschont. Die Umwelt wird weniger belastet und auch im Geldbeutel macht sich dieser Trend schnell bemerkbar.

Foto: Creative Tools cc