Schon seit Jahren geistert die Idee durch die Medien und Labore, doch bisher hat niemand ein Luftdruckauto auf den Markt gebracht. Eine französische Firma hat nun den Motor fertig entwickelt und der indische Autobauer Tata liefert den Rest. Bereits 2009 wurde der Kleinwagen Airpod vorgestellt, doch jetzt soll er in Serie gehen und man hofft auf Interesse, damit die CO2-freien Fahrzeuge die Welt erobern können. Auto Bild und andere Fachzeitschriften beäugen das Projekt noch mit Zweifeln, doch bei Tata und MDI ist man von der eigenen Idee überzeugt.
110km/h müssen für den Anfang reichen
Im Motor des Luftdruckwagens geht es ähnlich zu wie in Verbrennungsmotoren. Nur werden die Kolben nicht durch Verbrennung und Verpuffung bewegt, sondern per Luftdruck. 350 bar sind dafür nötig und die werden aus Karbontanks geliefert. Die Tanks sind eine spezielle Entwicklung und widerstehen sogar einer Kleinkaliberwaffe. Mit Tempo 110 kann der Wagen bis zu drei Personen 220 Kilometer weit bringen und das ist für die Stadt völlig ausreichend. Die eigentliche Revolution liegt aber nicht nur im Antrieb, sondern vor allem im Design.
Der Fahrer sitzt in der Mitte
Die Konstrukteure haben mitgedacht und den Fahrer einfach in die Mitte gesetzt. Rechts- oder Linksverkehr spielt damit beim Vertrieb keine Rolle und der Wagen kann in England ebenso verkauft werden wie in Ländern mit Rechtsverkehr. Per Joystick steuert der Fahrer und das futuristische Design könnte ein neues Zeitalter einläuten. 470 Kilogramm Ladefläche bietet der Flitzer in der Basisversion, die für 7.500 Euro zu haben sein soll. Weitere Ausführungen wie ein Pickup sind geplant. An der Leichtbauweise arbeiten die Ingenieure weiter, denn die teure Kunststoffkarosserie soll eines Tages durch Leinen oder Sisal ersetzt werden, wie die Deutschen Wirtschaftsnachrichten berichten.
Produziert wird auf Sardinien, getankt aus der Steckdose
Die Wirtschaft in Sardinen kann einen Aufschwung brauchen und wenn sich die Fahrzeuge gut verkaufen, sind weitere Fabriken in der Region geplant. Das Problem der Tankbefüllung muss allerdings noch gelöst werden, denn an der hauseigenen Steckdose dauert es 7 Stunden den Tank vollständig zu füllen. Spezielle Ladestationen würden das in 7 Minuten schaffen, doch derzeit gibt es sie noch nirgendwo. An Shoppingcentern, Tankstellen und Bahnhöfen sollen bald die ersten Ladestationen entstehen.
Foto: Mark Morgan Trinidad B cc