Das Speichern von Nutzerdaten im Internet ist seit geraumer Zeit ein großer Aufhänger vieler Diskussionen. Oft auch im negativen Mittelpunkt das Online-Netzwerk Facebook. Die Betreiber des sozialen Netzwerks speichern millionenfach die Daten seiner Nutzer. Nun will Facebook etwas transparenter werden und bietet eine Funktion zum Herunterladen an. Die dort einsehbaren Informationen zeigen an welche Daten gespeichert wurden oder werden.
Nutzer erhalten nun auch Zugriff auf Freundschaftsanfragen, Familienzugehörigkeit, alte und aktuelle Angaben zum Beziehungsstatus, Mobiltelefonnummern, Wohnorte sowie IP-Adressen der Computer, von denen man sich bei dem Netzwerk eingeloggt hat. Kritiker halten die Informationspolitik aber nach wie vor für unzureichend. Eine abgespeckte Funktion gibt es schon seit zwei Jahren, der erweiterte Einblick allerdings neu und auf anraten der irischen Datenschutzbehörde. Die Informationen werden als ZIP-Datei zum Herunterladen bereitgestellt; dieses Archiv enthält HTML-Seiten mit Bildern oder andere Inhalte. Die neue Funktion soll schrittweise weltweit verfügbar gemacht werden. Sie ist über die Kontoeinstellungen des eigenen Nutzerkontos zu erreichen.
Die stets kritische Hamburger Datenschutzbehörde verlangt noch mehr Einsicht. Die Behörde sagt, dass das soziale Netzwerk noch immer nicht alle erfassten Daten bereitstellt. „So dürfte den wenigsten Nutzern überhaupt bewusst sein, dass biometrische Daten ihres Gesichts im Hintergrund durch Facebook erstellt und verarbeitet werden“, erklärte die Hamburger Behörde.
Deutsche Datenschützer treiben indes die Sicherung persönlicher Dateien und Informationen weiter voran. Man wird auch künftig keine persönliche Identifizierung mit der IP-Adresse geben. Ipv6 wird eine massive Ausweitung von Internetadressen ermöglichen. Somit ist jedes ans mit dem Internet verbundene Gerät zu identifizieren. „Die Internet-Adresse wird zu einer Art unverwechselbarem Identifikationsmerkmal des entsprechenden Geräts“ sagt der Datenschutzbeauftragte Peter Schaar. Vor allem wegen Ipv6 muss man sich eben weiter Gedanken machen, wie die Nutzer geschützt werden.