Anfang 2014 startete Firefox OS in Deutschland und inzwischen gibt es schon Handymodelle, die ab Werk mit dem mobilen Betriebssystem ausgestattet sind. Seit dem Start hat sich einiges getan, doch kann die quelloffene wirklich zu einem ausgewachsenen Konkurrenten für Android werden?

Noch gibt es zu wenig Apps für Firefox OS

Etwa 5.000 Apps stehen derzeit laut br.de für Handys mit Firefox OS zur Verfügung. Im Playstore von Google stehen zum Vergleich etwa 1,3 Millionen Apps zum Download bereit. Allerdings sehen die Entwickler Firefox OS auch nicht als Marketplace für Applikationen. Man stellt sich eher vor, dass jede Webseite, die in HTML5 programmiert wurde, mit einem Firefox-Handy wie eine App funktioniert. Die komplette Webseite kann mit einem einfachen Fingertipp als App auf dem Handydisplay landen und wenn der Nutzer einen Begriff ins Suchfeld eingibt, erscheinen entsprechende Webseiten bereits beim Eingeben als App-Symbole. Allerdings gibt es bei einigen Seiten und auch bei nativen Apps noch ein paar Einrichtungsprobleme und nicht selten muss der User sich informieren, um Probleme dann manuell umgehen zu können.

Mit der Web-Technologie HTML5 brauchen Handys weniger Speicher und Leistung

Native Apps aus dem Appstore, die mit HTML5 programmiert wurden, laufen zum großen Teil auf einem Webserver ab. Damit benötigt ein Firefox Handy weniger Leistung und auch weniger leistungsstarke Hardware. Nicht nur in Schwellen- und Entwicklungsländern soll dieser Umstand zum deutlichen Vorteil für Firefox OS werden. Auch beim Sicherheitsaspekt kann die Open Source Software punkten und hat die Nase sogar ganz deutlich weiter vorne als die Konzerne. Der Nutzer hat mehr Kontrolle, weil die Berechtigungen nicht zu so großen Funktionsgruppen wie Kamera und Mikrofon zusammengefasst werden und das System sendet auch deutlich weniger Daten „nach Hause“. Allerdings gibt es bei der App-Einrichtung häufig noch das eine oder andere kleine Problem und nur wer ein wenig tüfteln mag, kann sich über ein mobiles Betriebssystem freuen, das durchaus Potenzial besitzt. Die Redakteure bei Die Welt.de sahen schon vor gut einem Jahr die Möglichkeiten von Firefox OS, doch gleichzeitig nahm man auch an, dass eine möglichst große App-Auswahl vor allem für Käufer aus den Industrieländern ausschlaggebend für den Erfolg sein wird.
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