Facebook erkennt seine Nutzer nun auch visuell. Die Schnelllebigkeit und Offenheit im Netz, macht auch vor diesem zweifelhaften Dienst keinen Halt. Zwar ist der Einsatz der neuen Gesichtserkennungs-Software beschränkt, doch das ist erst einmal am Anfang und zum Start so. Grenzen lockern sich stets, so sicher auch irgendwann bei diesem Dienst.
In den USA startete der Dienst stückweise schon im Dezember letzten Jahres. Damals wie heute kritisieren Datenschützer, dass Facebook diesen Dienst anbietet. Die Software startet wenn ein Nutzer ein neues Bild hochgeladen hat, dann lediglich bei den Freunden des Nutzers. Dann wird ihm vorgeschlagen, den Freund im Bild zu markieren.
Allgemein wird bemängelt, dass die Nutzer des Netzwerks nicht selbst entscheiden können, ob die Funktion genutzt wird oder nicht. Wer das nämlich nicht will, muss in den Einstellungen der Privatsphäre dieser Punkt deaktiviert werden. Auch manuell kann die Namens-Markierung später dann gelöscht werden.
Facebook selbst versteht den Grund der Kritik nicht. Die Nutzer können sich so besser in den Fotoalben zurechtfinden oder sich sogar auf Bildern von Freunden entdecken. Zudem spare man sich das lästige neu eintragen bei den Bildern. Das würde nun die Software erledigen. „Es darf nicht sein, dass Nutzer des Dienstes befürchten müssen, künftig auf allen, gerade von dritten Personen eingestellten Bildern aufgerufen zu werden. Ohne eine Einwilligung der Betroffenen darf dies nicht geschehen“, kritisierte der Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar bereits im letzten Jahr. Nun ist die Neuerung aktiv, die Kritik zeigte also keine Wirkung.
US-Nutzer von Facebook testen Gesichtserkennungs-Software
In der Weihnachtswoche startet das Sozialnetzwerk Facebook ein neues Feature. Fünf Prozent der Facebook-Nutzer aus den USA dürfen dann die neue Software nutzen. Die Gesichtserkennung läuft so, dass das System Vorschläge macht wer auf Bildern die neu hochgeladen werden zu erkennen ist. Somit dürfte die Einordnung der Bilder merklich erleichtert werden.
“Wenn Sie Bilder von der Hochzeit Ihres Cousins hochladen, werden wir Fotos von der Braut gruppieren und ihren Namen vorschlagen”, schrieb ein Mitarbeiter von Facebook in einen Blog. Das System soll also erkennen, wer auf hochgeladenen Fotos zu sehen ist.
Laut des Facebook-Mitarbeiters werden täglich 100 Millionen „Tags“ mit Fotos verknüpft. Eben diese Verknüpfung der „Tags“ übernimmt die Gesichtserkennung. Es entfällt zukünftig für die Nutzer, jedes einzelne Bild mit einem „Tag“ zu versehen.
Zur Erklärung: Ein „Tag“ ist ein kurzes Schlagwort, mit dem Bilder, Texte oder andere Inhalte markiert werden können, um sie später leichter wiederfinden oder thematisieren zu können.
Kritiker dieses neuen Features können jedoch beruhigt sein. Die Funktion der Gesichtserkenneung kann in den Datenschutz-Einstellungen abgeschaltet werden. Dazu bedarf es nur einen Klick un den Privacy-Settings.