Hewlett-Packard ist der weltgrößte IT-Konzern. Nun hat das Unternehmen angekündigt die Strategie zu ändern. HP will das reine PC-Geschäft ausgrenzen, gleichzeitig allerdings den Software-Riesen Autonomy für zehn Milliarden Dollar übernehmen.
Hewlett-Packard will sich nunmehr auf das Geschäft mit Tablet-PC’s und Smartphones konzentrieren. Aufgrund der sinkenden PC-Nachfrage, musste HP bereits mehrfach Gewinn- und Umsatzprognose für das laufende Gesamtjahr zurückschrauben. Das veranlasst nun zu diesem Schritt, obwohl es bislang mehrfach bestritten wurde. Vor allem der private Kundensektor bereitet Probleme. Zwar boomt die Nachfrage nach Tablet-Computern wie dem iPad von Apple, davon kann HP allerdings kaum profitieren. Mit der Auslagerung der PC-Sparte zeichnet sich ein ähnlicher Verlauf ab wie bei einem großen Konkurrenten: IBM verkaufte 2005 sein Geschäft mit PC an den chinesischen Hersteller Lenovo. Auch bei HP ist ein Verkauf des ehemaligen Kerngeschäfts nun wahrscheinlich.
Seit knapp einem Jahr steht Leo Apotheker an der Spitze des Unternehmens. Er wolle zwar sparen, will aber gleichzeitig mehr Geld für Forschung und Entwicklung bereitstellen. Dazu das man sparen will, passt der Kauf der Software-Firma Autonomy eher nicht. Doch kennt sich Apotheker als ehemaliger SAP-Chef im Markt für Unternehmenssoftware sehr gut aus. Genau dort ist Autonomy aktiv. Deshalb wird HP die zweistellige Milliarden-Summe locker machen.
Nun rüstet Hewlett-Packard auf. Mit einer neuen Generation an Geräten will man Apple angreifen, wirft dafür einen Tablet-Computer und zwei Smartphones (HP Pre 3 und HP Veer) auf den Markt. Der TouchPad von HP nutzt Palms Betriebssystem WebOS.
740g leicht wird der TouchPad sein und ist mit einem 9,7 Zoll großem Multitouch-Display, nebst virtueller Tatstatur, ausgestattet. Eine Kamera, GPS und WLAN sind zudem integriert. Der Flash-Player von Adobe wird unterstützt. Jon Rubinstein, ein früherer Apple-Manager sprach vom „Beginn einer neuen Ära“. Einen Preis konnte er nicht festlegen.
Neben dem TouchPad, werden auch die beiden Smartphones mit WebOS ausgerüstet sein. Vor einem Jahr übernahm HP die Firma Palm und schielte dabei vor allem auf WebOS.
Das Pre 3 wird ein reines Business-Smartphone, das eine ausziehbare Tastatur und einen 3,58 Zoll Touchscreen haben wird. Der Prozessor hat 1,4-Gigahertz. Das Veer ist mit 2,57 Zoll deutlich kleiner, besitzt jedoch ebenfalls eine ausziehbare Tastatur. Veer wird ab März/April verfügbar sein, das Pre 3 und der Tablet-Computer folgen im kommenden Sommer.
HP hat Palm, das als Pionier im Segment Taschencomputer gilt, wieder salonfähig gemacht. Aber es wird trotzdem schwer sich gegen die starke Konkurrenz von Apple und Google durchzusetzen. Auch die Blackberrys haben noch einen höheren Marktanteil, warten ebenfalls ab Frühjahr mit einem Tablet-Computer auf.