Für umgerechnet 760 Millionen Euro (1 Milliarde US-Dollar) hat Facebook die Foto-Plattform Instagram gekauft. Der Kauf überrascht etwas, da Facebook kurz vor dem Börsengang steht. Instagram hat derzeit 30 Millionen Anwender und soll auch nach Übernahme eigenständig weiterarbeiten. Facebook-Chef Zuckerberg betonte, dass die Nutzer des Foto-Dienstes nicht gezwungen werden sollen, gleichzeitig Facebook beitreten zu müssen. „Wir denken, es ist ein wichtiger Teil der Erfahrung, dass Instagram mit Diensten jenseits von Facebook verbunden ist“, so Zuckerberg. Facebook wird einen Teil des Kaufbetrags in Aktien erledigen. Das könnte zur Folge haben, dass der Kaufpreis sich deutlich nach oben ausdehnt.
Kevin Systrom, Gründer und Chef von Instagram stellte auch klar, dass seine Firma bestehen bleibt, nur den Besitzer wechselt. Das gelte ebenso für die kostenlose App, die auf Apples iPhone und den Android-Smartphones läuft. Das kleine Programm ist quasi das Eingangstor in die Instagram-Welt. Gemeinsam mit Facebook sollten aber neue Funktionen entwickelt werden. Umgekehrt sollen sich die Facebook-Entwickler nach dem Wunsch Zuckerbergs den einen oder anderen Kniff von ihren Instagram-Kollegen abschauen und in die eigenen Services einbauen.
Der Börsengang Facebooks wird noch im ersten Halbjahr 2012 erwartet. Den Deal mit Instagram wird man daher noch in diesem Quartal abrechnen. „Das ist ein wichtiger Meilenstein für Facebook, weil es das erste Mal überhaupt ist, dass wir ein Produkt beziehungsweise ein Unternehmen mit so vielen Nutzern übernommen haben“, schrieb Zuckerberg. Facebook plant mit dem Börsengang eine Einnahme von fünf Milliarden Dollar an. Insgesamt rechnet das Unternehmen mit einer 100 Milliarden-Dollar-Firmenbewertung.