Nachdem Samsung sein Galaxy S3 zum Verkauf freigegeben hatte, zieht nun LG mit seinem Flagschiff nach. Das im Februar angekündigte Optimus 4X HD ist ab sofort in Europa für rund 500 Euro zu erwerben.
LG setzt für sich mit diesem Smartphone neue Maßstäbe. Als Betriebsysytem dient Android 4.0 und es ist das erste Gerät, bei dem LG Nvidias neuen Quad-Core-Prozessor Tegra 3 mit einer Taktfrequenz von 1,5 GHz verbaut hat. Zudem bietet der Tegra 3 eine integrierte GPU mit zwölf Kernen, die für hohe Grafikqualität sorgen soll und hat zudem einen zusätzlichen Stromspar-Kern. Daher nennt Nvidia den Prozessor „4-plus-1“.
8,9 Millimeter misst das Optimus 4X HD, dessen Bildschirm mit IPS-Panel und einer HD-Ready-Auflösung von 1280 mal 720 Bildpunkten bestückt ist und 4,7 Zoll groß ist. Der Arbeitsspeicher hat übliche 1 GByte, der Datenspeicher 16 GByte. Die standardmäßigen zwei Kameras bieten 8 Megapixel auf der Rückseite und 1,3 Megapixel in der Front. Videos und Fotos können drahtlos per DLNA-Support an einen kompatiblen Fernseher übertragen werden. Neben den überall bekannten Übertragungsmöglichkeiten, unterstützt das Telefon auch UMTS mit HSPA+, das Downloadraten von bis zu 21 MBit/s ermöglicht.
Das 4X HD ist das erste Smartphone, dassmit dem UX-Konzept, exklusiv von LG arbeitet. Neu bei dem UX-Konzept ist beispielsweise Quick MemoTM. Es ist fest im Betriebssystem integriert und es kann innerhalb jeder Anwendung, beispielsweise in Spielen oder Video-Playern, aktiviert werden. Man kann dort die Bildschirmanzeige mit Memos oder Notizen zu versehen, die dann gespeichert oder mit anderen geteilt werden können. Das ebenfalls neue Media PlexTM bietet diese neue „Freiheit“ bei Bild- und Tonwiedergaben, so zum Beispiel Seek, Live Zooming, Video Speed Control und Thumbnail List Play.
Kurz vor dem Mobile World Congress (MWC) hat LG drei Android-4.0-Smartphones sowie ein 5-Zoll-Tablet mit Stiftbedienung angekündigt. Allerdings sind die Informationen zu den Smartphones sehr rar. Die Geräte sind Optimus L3 (3,2 Zoll-Display), Optimus L5 (4 Zoll-Display) und das Optimus L7 (4,3-Zoll-Display). Bereits im März soll das L3 auf den Markt kommen, die beiden anderen sollen noch bis Juli folgen.
Über das Tablet gibt es mehr Infos. Es heißt LG Optimus Vu und ist 8,5mm dünn. Es hat ein kapazitives 5-Zoll-IPS-Display (1024 × 768 Bildpunkte), das mit 650 cd/m2 sehr hell leuchtet. Anders als die meisten Smartphones und Tablets hat es ein Seitenverhältnis von 4:3 und soll sich damit besonders gut zum Lesen von DIN-A-formatigen Dokumenten und E-Books eignen. Das Optimus Vu ist ein Mix aus Tablet und Smartphone.
Mit dem Gerät will LG direkt in Konkurrent mit dem Galaxy Note von Samsung treten – der Stylus macht es zum Notiz- und Zeichenblock. Zukunftsträchtig ist es, da es in LTE-Netzen funktioniert. Je 1,3 bzw. 8 Megapixel groß ist die Front- bzw. Rückseitenkamera. Als Prozessor setzt LG einen auf 1,5 GHz getakteten Dual-Core von Qualcomm ein. Eine Telefonie-Funktion hat LG im Datenblatt nicht angegeben. Als Speicher dient ein 32 GByte Flashspeicher und 1 GByte RAM. Zu Beginn läuft es mit Android 2.3, das Update auf 4.0 ist bereits in Arbeit.
LG erwirkte per einstweiliger Verfügung gegen Sony, dass derzeit keine Playstation 3 nach Europa eingeführt werden dürfen. Der europäische Zoll stoppte somit die Einfuhr mehrerer zehntausend Spielkonsolen.
Hintergrund ist laut Elektronik-Hersteller LG, dass die Japaner Patentrechte verletzen. Es dreht sich um die Blue-ray-Laufwerke die in den Playstation der dritten Generation verbaut werden. Die an den Grenzen festgehaltene Ware wird nun zehn Tage beschlagnahmt. Daher wird es möglicherweise zu einem, Verkaufsengpass kommen, da die Händler typischerweise Ware für weniger als zehn Tage bereithalten. Die wöchentliche Einfuhr in die EU beträgt 100.000 Konsolen.
Sony kämpft um einen weiteren Verkauf in Europa, arbeitet fieberhaft mit den Anwälten um eine Aufhebung des Einfuhrstops. Laut LG verletze Sony gleich mehrere Patente, was im Umkehrschöluss bitterböse für Sony enden könnte. Würde der Klage LG’s statt gegeben, droht Sony Entschädigungszahlungen von hunderter Millionen Euro. Allerdings sind diese gegenseitigen Drohungen normale Gangart in der Branche. So würden auch seitens Sony Patentklagen gegen LG geführt. Somit wird eine Einfuhr LG-Handys nach Amerika verhindert. Meistens endet so ein Streit mit einem „Shake Hands“ und der Zahlung einer Millionenentschädigungen. Man darf gespannt sein, wann der Einfuhrstop wieder aufgehoben wird.