Bedarf an Auto-Navis sinkt

On 15.08.2011, in News, by TRENDINGS

Navigationsgeräte wie die Produktpalette von TomTom sind auf einem deutlichen Abwärtstrend. Im Jahr 2011 wird ein voraussichtliches Minus von 11 Prozent erwartet. Dagegen steigt die Nachfrage für softwarebasierte Lösungen, wie die Navi-Apps für Handys und Tablet-PC’s. In Zahlen ausgedruckt bedeutet das Minus, eine Reduzierung auf 3,1 Millionen verkaufter Geräte in diesem Jahr. Im Vorjahr wurden noch 3,5 Millionen Geräte an die Nutzer gebracht. Die Prognose, die der IT-Branchenverband BITKOM veröffentlichte, beruht auf aktuellen Daten des Marktforschungsinstituts European Information Technology Observatory (EITO).

 

Die Gründe sind einleuchtend. Mittlerweile hat eine Übersättigung des Marktes statt gefunden, immer mehr Autofahrer besitzen bereits ein Navigationsgerät. Ein anderer Grund ist das stetig steigende Angebot leistungsfähiger und sehr kostengünstiger Navi-Apps. Eine zusätzliche Hardware wird dafür nicht benötigt. „Jeder dritte Haushalt hat bereits ein Navi-Gerät, auf vier Prozent der Handys läuft eine Navi-App“, sagt BITKOM-Vizepräsident Heinz Paul Bonn

 

Ein deutlicher Preisverfall ist seit längerer Zeit auszumachen. Derzeit liegt das mobile Navigationsgerät heute im Durchschnitt bei 130 Euro. Vor drei Jahren waren es noch 200 Euro. Und hochmodern sind die Geräte zudem auch. Möglich ist allerdings das den Tablets die Zukunft als Navigator gehört. „Eine geeignete Halterung vorausgesetzt, kann man mit Tablet-PCs im Auto wegen ihrer großen Bildschirme besonders komfortabel navigieren“, kommentierte Bonn. Von den Handybesitzern nutzen zur Zeit 4 Prozent eine Navigationsfunktion auf ihrem Telefon. Auch diese Tendenz steigt sehr stark an. Ein großes Plus für diese Option, die Unterstützung beim Ruf eines Taxis oder die Einbindung in soziale Netze.

Tomtom in der Kritik

On 28.04.2011, in News, by TRENDINGS

Tomtom ist in den Niederlanden in die Kritik geraten. Das Unternehmen gehört zu den größten Navigationsgerätehersteller und hatte vor geraumer Zeit seine gespeicherten Verkehrsdaten an die niederländische Regierung verkauft. Allerdings nutzte die Regierung die Daten zu anderen Zwecken wie von Tomtom angenommen. Angedacht vom Navi-Hersteller war, dass mit den Daten der Aufbau des Straßennetzes verbessert wird. Doch die Regierung des Nachbarlandes nutzte die Daten um Temposünder zur Kasse zu bitten. Tomtom Chef Harold Goddijn entschuldigte sich nun dafür.

Der Verkehrsinformationsdienst HD Traffic wertet unter anderem anonymisierte Bewegungsprofile von Navigationsgeräten mit Internetanbindung und von Smartphones mit Tomtom-App aus. Mit den Profilen ist erkennbar wann der Verkehr sich verlangsamt und man kann Staus früh erkennen, da auch Geschwindigkeitswerte übermittelt werden. Tomtom veräußerte diese Datenpalette. Die niederländische Polizei hat nun Stellen ausgemacht, wo sich viele Gerätenutzer nicht an das Tempolimit hielten. An diesen Stellen stehen nun Radarfallen.

 

Das Unternehmen versichert jedoch, dass es sich bei den gespeicherten Daten um anonymisierte Werte handelt. Die Speicherung findet ausschließlich mit Einwilligung der Nutzer statt und kann jederzeit mit einem Klick abgestellt werden. Allerdings hätte dies Auswirkungen auf die Genauigkeit der zukünftigen Routenberechnung. Nun überlegt Tomtom ob man die falsche Datennutzung durch Lizenzbeschränkungen in Zukunft verhindert kann. Beim Verkauf der Daten handelt es sich um einen legalen Ablauf, der in den Nutzungsbedingungen angekündigt wird. In Deutschland sei dies auch möglich, bisher ist allerdings kein vergleichbarer Fall bekannt.