Nun ist es amtlich. Google hat die Übernahme des Handy-Herstellers Motorola abgeschlossen. Acht Monate wurde der Übernahmevertrag geprüft. Jetzt, da auch das chinesische Kartellamt grünes Licht gegeben hatte, war die Vollendung des immer maroder wirkenden Handy-Herstellers durch den Suchmaschinen-Giganten perfekt gemacht. Die Übernahme spült 12,5 Milliarden Dollar in das angeschlagene Unternehmen.
Nun ist auch Google im Patentkrieg involviert. Vor allem mit Apple und Microsoft steht Motorola-Mobility im Clinch. Größtenteils laufen gegenseitige Klagen in Deutschland. Google will mit Motorola nach eigenen Angaben das Patent-Arsenal hinter dem mobilen Betriebssystem Android stärken. Da Motorola zu den Pionieren des Mobilfunks gehört, schöpft Google nun den Rahm aus 17000 Patenten und knapp 7000 Patentanträgen ab.
Google machte deutlich, dass man Motorola als eigenständiges Unternehmen weiterführen werden. Zudem wurde bekräftigt, dass das mobile Betriebssystem weiter offen bleibt. Das war eine dringende Forderung der Kartellwächter. Da auch Samsung auf Android setzt, sieht man dort der Übernahme skeptisch entgegen. Sollte Google Motorola jemals bevorzugen, dürfte das für böses Blut bei den Südkoreanern sorgen.
Über zu erwartende Stellenkürzungen wurde indes nichts bekannt. Schon lange wird über einen massiven Stellenabbau nach der Übernahme durch Google spekuliert, dazu gab es am Dienstag jedoch keine Angaben. Es hieß lediglich, dass der bisherige Motorola-Chef Sanjay Jha vom bisherigen Google-Manager Dennis Woodside ersetzt wurde. Woodside, bisher Chef von Googles Amerika-Geschäft stellte sich bereits ein umfangreiches Führungsteam zusammen. Dazu gehört unter anderem Regina Dugan, die vor kurzem vom Chefsessel der US-Militärfoschungsagentur DARPA zu Google wechselte.
Wenn man vom Patentstreit schreibt, neigt der Leser gleich an Apple oder Samsung zu denken. Zu sehr fokussierte sich der Streit auf diese beiden Firmen. Das sich aber gefühlt die ganze Welt auf dem Smartphone-Sektor streitet, sollte zurück in das Bewusstsein, denn nun hat der deutsche Patentverwerter IPCom eine empfindliche Niederlage erlitten.
Das in München ansässige European Patent Office, kurz EPO, erklärte ein wichtiges IPCom-Patent im Mobilfunk-Branchen-Streit mit Nokia und HTC für ungültig. IPCom hatte mit diesem Patent zuletzt am Dienstag einen Erfolg vor dem Landgericht Düsseldorf errungen. Es geht bei dem Streit um ein Verfahren, mit dem Zugriffsrechte auf einen Telekommunikationskanal vergeben werden. IPCom kaufte das Patent (europäische Patentnummer 1841268) vom Elektrokonzern Bosch. Die Firma Bosch war damals an der UMTS-Entwicklung beteiligt – der Streitauslöser rührt noch aus dieser Zeit. Die Elektronikkonzerne Nokia und HTC ließen verlauten, dass sie mittlerweile Umgehungslösungen angewandt hätten, so das keine Patente verletzt würden. IPCom hingegen behauptet, dass man die Technologie grundsätzlich nicht ausgrenzen könne.
Aufgrund des Urteils will IPCom zügig in Revision gehen. Sie weisen darauf hin, dass das Patent laut Patentamt lediglich „in einem Merkmal zu breit formuliert sei“. Bis zur endgültigen Entscheidung der Berufungsinstanz bleibe das Patent weiterhin gültig und deshalb seien die Verletzungsverfahren gegen Nokia und HTC bislang nicht beeinflusst. Mittlerweile dauert der Streit bereits zehn Jahre an.
Etwas Bewegung könnte in den monatelangen Rechtsstreitigkeiten zwischen Apple und seinen Patentgegnern kommen. Apple erwägt seinen Konkurrenten verschiedene Lizenzen anzubieten. Die Schutzrechte könnten Gegner wie Samsung beispielsweise gegen eine Gebühr nutzen. So berichtet es das Wirtschaftsportal Dow Jones Newswire.
Einem Gegner wurde bereits ein Angebot unterbreitet. Das Lizenzangebot besagt, dass Apple pro verkauftem Gerät zwischen fünf und fünfzehn US-Dollar bekommen würde. Dieser Wert entspricht ein bis 2,5 Prozent des Nettoverkaufspreises. Dieser Wert scheint annähernd zu stimmen, da Motorola Mobility für seine Patente 2,25 Prozent des Verkaufspreises verlangt. Bisher hatte Apple diese Vorgehensweise strikt abgelehnt, nun scheinen die Amerikaner umzudenken. Dow Jones beruft sich auf interne Apple-Quellen, die mit dem Thema eng verbunden sind.
Microsoft macht vor das dieser Weg funktioniert. So hat der Konzern mehrere Lizenzabkommen mit Samsung, HTC, LG und Acer vereinbart. Allein im laufenden Geschäftsjahr hat Microsoft so eine halbe Milliarde Dollar an Lizenzgebührer für Android eingenommen. Apple hingegen will dieses Abkommen nicht allem Konkurrenten anbieten. Ein Grund für das Angebot von Apple sei, dass man das Android-System inzwischen nicht mehr gerichtlich vom Markt drängen könne. Mit Lizenzgebühren könne Apple aber die Kosten für Android-Hersteller in die Höhe treiben und die Google-Plattform so weniger attraktiv machen. Mittlerweile ist Googles Mobilbetriebssystem weltweiter Marktführer im Smartphone-Markt. Das ist wohl der Grund für das Umdenken bei Apple.
Das wurde aber auch wirklich Zeit! Im Patenstreit der Tablet-PC’s, hat Samsung endlich umgedacht. Da das Galaxy Tab sich verschiedenen Verkaufsverboten ausgesetzt sah, haben die Koreaner eine modifizierte Version angekündigt.
Passend zum Weihnachtsgeschäft soll das Galaxy Tab 10.1N. dem iPad2 von Apple gehörig Konkurrenz machen. Samsung hat so exzessiv gearbeitet, dass das neue Tablet bereits kommende Woche in den Läden sein soll. Die abgewandelte Variante hat sich vom Design verändert, zudem wurden die Lautsprecher anders positioniert.
Der schwelende Streit zwischen Samsung und Apple ist deswegen jedoch nicht vorbei. Noch immer gilt ein Verkaufsstop des herkömmlichen Gerätes in Deutschland. Erst kurz vor dem Weihnachtsfest wird das Düsseldorfer Oberlandesgericht den Einspruch der Koreaner verhandeln. Vor dem Gericht erwirkte Apple per einstweiliger Verfügung, dass das Galaxy Tab hierzulande nicht veräußert werden durfte und noch immer nicht darf. Im Gegenzug unternimmt Samsung alles, um Apple gerichtlich den iPhone-Verkauf zu vermiesen.
Das Galaxy Tab 10.1N wirkt insgesamt etwas größer. Offiziell soll sich Größe und Gewicht jedoch nicht verändert haben. Wählen kann man zwischen drei verschiedenen Speicherausführungen (16, 32 und 64 Gigabyte), zwei Farben (Soft-Black und Pure-White) sowie eine WLAN-only- (P7511) und 3G-Variante (P7501). Die UVP für das Modell P7501 betragen 629 (16 Gigabyte), 749 (32 Gigabyte) respektive 799 Euro (64 Gigabyte). Für das P7511 beträgt sie 539, 619 und 699 Euro.
Ungeachtet der Versuche von Verizon Wireless (USA) zur Vernunft aufzurufen, dass Apple und Samsung ihren Patentstreit beilegen, hat nun Samsung kräftig gegen Apple nachgelegt. Der koreanische Elektronikkonzern versucht den Verkauf von iPhones und iPads in den Niederlanden zu stoppen. Beim Gericht in Den Haag wirft Samsung Apple vor, für die 3G Mobiltechnologie keine Lizenz zu besitzen.
Samsung-Anwalt Bas Berghuis sagt, dass Apple es „nie für nötig befunden, wegen der Lizenzen zu fragen“, bevor die ersten iPhones mit 3G-Technologie verkauft worden seien. Dem entgegnete Rutger Kleemans (Apple-Rechtsanwalt), dass Samsung versuche den US-Konzern in Geiselhaft zu nehmen, nur weil Apple juristisch gegen die Koreaner vorgeht. Samsung wird vorgeworfen, das die das Design des iPads kopieren.
„Wir werden unsere Rechte von jetzt an aggressiver verfolgen“, sagte die Chefin für weltweites Marketing und mobile Kommunikation bei Samsung, Lee Younghee am Freitag in einem Interview. Apple warf sie vor, sich bei den patentierten Drahtlostechnologien von Samsung kostenlos zu bedienen. Samsung hatte erst vergangene Woche verlauten lassen, dass man fortan mutiger und aggressiver gegen Apple vorgehen will. Dabei stecken die Asiaten in einer Zwickmühle, da sie zwar größter Apple-Konkurrent sind, aber gleichzeitig Halbleiter-Großlieferant von Apple. Allein im letzten Jahr hat Samsung an Apple Bauteile im Wert von 5,7 Milliarden Dollar verkauft, was knapp 6% des gesamten Umsatzvolumens bedeutet. Zieht Apple diese Aufträge zurück, dürfte der Korea-Konzern vor noch größeren Schwierigkeiten stehen.