Der deutsche Elektronikhersteller Loewe soll laut des Blogs „AppleInsider“ ein Übernahmeangebot von Apple erhalten haben. Demnach soll das in Kalifornien ansässige US-Unternehmen für die deutsche Edelmarke 87,3 Millionen Euro geboten haben. Loewe selbst dementierte jegliche Angebote seitens Apple.
Dem Bericht zur Folge soll Apple mit dem Konzern aus Oberfranken in Übernahmeverhandlungen stehen. Aus einer nicht genannten Quelle geht hervor, dass ein Loewe-Berater einen Verkauf empfohlen haben soll. Scheinbar soll noch in dieser Woche bei Loewe darüber entschieden werden. Auch „Appleinsider“ schreibt selbst, dass man diese Informationen nicht verifizieren könne. Apple’s Pläne sich in das Fernseher-Geschäft einzukaufen, bzw. einzusteigen, lassen vermuten, dass ein möglicher Deal tatsächlich bevorsteht. Die kolportierten 87,3 Millionen Euro mögen stimmen – Loewes Börsenkurs zum Ende der letzten Woche lag bei knapp 59 Millionen Euro.
Über die Nachrichtenagentur dpa ließ ein Sprecher von Loewe mitteilen, dass überhaupt nichts an den Gerüchten dran sei. Der deutsche Traditionshersteller Loewe kämpfte zuletzt allerdings mit Verlusten: Für das Vorjahr musste man ein Minus in Höhe von elf Millionen Euro bekannt geben, ein Jahr zuvor gab es einen Verlust von sieben Millionen Euro. Allerdings ist die japanische Firma Sharp zu 30 Prozent Anteilseigner bei Loewe. Zudem wurde in den letzten Monaten immer wieder Sharp mit Apple’s TV-Plänen in Verbindung gebracht. Und schon steht die Verbindung zu Loewe aufrecht.
Die Produktionsflut der Elektronikfirmen hält auch Branchenübergreifend Einzug. So wird der US-Computer- und Smartphone-Hersteller Apple bereits im Frühjahr 2012 mit der Produktion seiner TV-Geräte beginnen. Partner von Apple wird Sharp sein, der bereits Zulieferer für das neue iPad und das iPhone sein wird. Diese Informationen stammen vom Analysten Peter Misek von Jefferies (Investmentbank).
Neben Misek berichtet auch das „Wall Street Journal“, dass Sharp große Deals mit Apple eingegangen ist, die das Unternehmen kräftig nach vorne bringen werden. So habe Apple bis zu einer Milliarde Dollar in Anlagen investiert, um sich so den Zugriff auf eine Produktionsstätte von Sharp gesichert. Die Amerikaner kommen für Sharp genau zum richtigen Zeitpunkt, da der japanische Konzern an massiven Überkapazitäten von LCD-Panels leide, da der sich der Markt bei TV-Geräten deutlich zu Lasten von Sharp reguliert hat. Gebaut für Apple wird in der auf große Fernsehbildschirme ausgerichtete Fabrik Kameyama 2. Nun werden dort Tablets und Smartphones produziert.
Aufgrund des erbitterten Streits mit Samsung war es klar, dass sich Apple einen neuen Partner ins Boot holt. Zwar arbeiten die Streitfirmen noch zusammen, aber nicht in diesem hohen Maße wie zu früheren Tagen. Die angekündigten TV-Geräte sind übrigens das letzte große Projekt vom verstorbenen Steve Jobs. Mit einem Start der Apple-TV’s ist mit frühestens 2013 zu rechnen.