Im September 2014 öffnete in Berlin Kreuzberg ein ganz besonderer Supermarkt seine Pforten. Im Original unverpackt (OU) gibt es inzwischen mehr als 400 Artikel und alle werden ohne Einwegverpackungen angeboten. Die Idee ist simpel, denn die meisten Verpackungen landen zuhause nach dem Einkauf direkt im Müll und viele enthalten Stoffe, die nur schwer recycelt werden können. Sie werden nicht mehr benötigt, wenn der Kunde seine eigene Verpackung mitbringt. Wer mit Einweggläsern, Plastikdöschen und eigenen Tüten einkauft, produziert weniger Müll und kann zudem seine ganz persönliche Wunschmenge einkaufen.

Alles wurde per Crowdfunding finanziert

Wie im Clip auf Bild.de zu sehen ist, kommt die Idee beim Verbraucher gut an und man kann davon ausgehen, dass der Supermarkt in Berlin nicht lange der einzige seiner Art bleibt. Das ganze Projekt konnte nach nur fünf Monaten Vorbereitungszeit und einer Finanzierung über Crowdfunding bereits realisiert werden und das transparente und einfache Konzept könnte den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf revolutionieren.

67.000 Tonnen Einwegverpackungen fallen allein in Berlin jährlich an

Nach dem Lebensmitteleinkauf geht es zuhause ans Auspacken und die Umverpackungen landen im Mülleimer. Allein in Berlin kommen so jedes Jahr mehr als 60.000 Tonnen Müll zusammen und in ganz Deutschland sind es mehr als 16 Millionen Tonnen Umverpackungen, die entsorgt oder recycelt werden müssen. Das Berliner Konzept könnte Schule machen, denn viele Verbraucher wünschen sich andere Mengen oder stehen nach dem Shoppen fassungslos vor ihren vollen Mülleimern. Zum OU bringen die Kunden selbst ihre Verpackungen mit, wiegen sie leer und befüllen sie im Laden mit Nudeln, Körperbutter oder Shampoo. An der Kasse wird dann nur der Inhalt bezahlt. Damit man beim spontanen Einkauf nicht die Spaghetti in der Hand transportieren muss, werden im Laden Stoffbeutel, Gläser und recycelte Tüten angeboten. Der original-unverpackt Supermarkt hat eine eigene Webseite, auf der kann sich jeder ein genaues Bild des verpackungslosen Supermarkts machen.

Foto: Muffet cc