Nachdem Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg überraschend den Kurznachrichtendienst WhatsApp übernommen hat, ist die Verunsicherung bei vielen Nutzern groß. Nicht wenige hatten wegen der Datenunsicherheit auf Facebook und den dort integrierten Chat verzichtet und sich lieber per WhatsApp unterhalten. Auch wenn in den letzten Monaten immer wieder berichtet wurde, dass sich die Kommunikation über den beliebten Nachrichtendienst mit einfachen Mitteln ausspionieren lässt, vertrauten doch mehr als 450 Millionen Nutzer den Vertragsbedingungen, die sie mit der Nutzung von WhatsApp eingingen. Nach dem Verkauf des Kurznachrichtendienstes an Facebook jedoch konnten andere, bisher weniger bekannte Dienste einen großen Zulauf verbuchen.
Threema ist in
Threema existiert seit 2012 und wirbt vor allem mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Nachrichten. Nicht einmal der Serverbetreiber hat laut der Threema-Webseite die Möglichkeit die Nachrichten zu lesen. Sicherlich ist diesem Versprechen auch zu verdanken, dass Threema innerhalb von 24 Stunden die Anzahl seiner Nutzer verdoppeln konnte. Datenschutzexperten sehen diese Entwicklung positiv, denn auch mit dem Schweizer Kurznachrichtendienst können neben Textnachrichten Bilder und Videos verschickt werden, doch die Daten werden nicht zu kommerziellen Zwecken weitergegeben.
TextSecure & Surespot
Große Hoffnungen setzen Androidnutzer auch auf TextSecure. Dieser Dienst nutzt eine bewährte Verschlüsselungstechnik, läuft aber bisher nur auf Androidgeräten. Der Bilderversand stellt die Technik zum Teil noch vor Probleme und wann mit einer neuen Version, die auch auf Apple-Geräten läuft, zu rechnen ist, steht noch in den Sternen. Surespot ist eine weitere mögliche Alternative, denn auch dieser Dienst nutzt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die hier im TAZ-Artikel näher erläutert wird. Der Quellcode des Dienstes steht im Netz und ist damit überprüfbar. Zudem funktioniert das Progamm mit Apple und Android gleichermaßen und ist kostenlos zu haben.
Sicherheit gibt es nicht
Bei der Telekommunikation oder der digitalen Datenübertragung gibt es keine absolute Sicherheit. Jeder Code kann geknackt werden und wie die NSA-Affäre zeigt, werden weltweit Daten gesammelt. Kurznachrichtendienste werden trotzdem genutzt und wie Surespot und Threema zeigen, gibt es auch Alternativen zu den großen Datensammlern, die sich offen zur kommerziellen Nutzung bekennen und das Einverständnis ihrer Nutzer dazu als Grundbedingung sehen.
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