Als kostenloses Zusatzprodukt gestartet, als Geldmaschine für die Mobilfunkbetreiber verfeinert, scheint sie sich nun auf Abschiedstour zu befinden. Die Rede ist von der SMS – der Handykurznachricht, die beschränkt auf 160 Zeichen ist. Nahezu 20 Jahre gibt es diesen Dienst bereits – schon bald soll die SMS ausgedient haben.
RCS-e (Rich Communication Suite-enhanced) alias Joyn soll auf Handys die auf 160 Zeichen begrenzte Kurznachricht ersetzen. Der designierte Nachfolger des Short Message Service wurde auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt. Joyn erinnert von Aufbau und Funktionsumfang an Messenger-Anwendungen wie Whatsapp oder ChatON von Samsung. Der neue Dienst kann mehr als nur Textchat. Möglich sind auch die Übertragung von Audiosegmente, Fotos und Videos. Bereits ab Sommer soll der Dienst in vielen neuen Handys implementiert sein, so dass der Nutzer nicht erst eine App herunterladen und installieren muss.
Natürlich wollen die Mobilfunkanbieter an dem neuen Dienst verdienen und die erheblich rückläufigen SMS-Umsätze kompensieren. Allerdings ist ein Preisschema noch nicht bekannt, lediglich der Start im Sommer scheint gewiss. Zu den Unterstützern zählen beispielsweise die Netzbetreiber Deutsche Telekom, Orange, Telefónica und Vodafone sowie die Gerätehersteller HTC, Huawei, LG, Motorola, Nokia, RIM, Samsung, Sony und ZTE. Da Apple einen eigenen Nachrichtendienst hat, ist die US-Firma noch außen vor.
Die derzeit beliebteste App ist der Smartphone-Messenger „WhatsApp“. Doch im App Store von Apple ist diese App zur Zeit nicht verfügbar. Von offizieller Seite heißt es, dass die neu eingereichte Version der App von Apple geprüft werde. Das teilten die Macher von „WhatsApp“ per Twitter mit.
Allgemein machte sich die Sorge breit, dass der Messenger schon sehr bald kostenpflichtig sein würde. „Wir würden lieber an coolen neuen Features arbeiten, als solch dummen Storys den Nimbus zu nehmen“. So klingt das Dementi, dass die Macher der App ebenfalls per Twitter posteten. Allerdings gilt die Empfehlung: Sobald die neue Version im App Store verfügbar ist, die Änderungen zu prüfen, so dass man nicht in eine eventuelle Kostenfalle tappt.
Verschiedene Gerüchte machten die Runde. So sollte man Whatts App mindestens zehn neuen , potentiellen Nutzern empfehlen, sonst würden Kosten entstehen. An anderer Stelle hieß es, das bis zum 28.Januar nicht weitergeleitete Nachrichten, ein erneutes Anmelden bei WhattsApp 25 Euro Kosten nach sich ziehen würden. Allerdings gab es ähnliche Gerüchte schon für Facebook. Wie alle wissen, ist das soziale Netzwerk noch immer kostenfrei.
Android-Nutzer hingegen nutzen in vielen Fällen nur eine „Free Trial“, eine kostenlose Testversion. So wurde der Download des Messengers früher deklariert. Bei der ersten Installation sei die App für 12 Monate kostenfrei, dann würden nachfolgend Kosten entstehen. Ausgeräumt ist diese Aussage bis heute nicht.