HAL (Hybid Assistive Limb) ist ein Roboter-Anzug, der als externes Skelett den menschlichen Körper bei Bewegungen unterstützen soll. Das Exoskelett wird über Beine und Arme angezogen und kann so nach Unfällen oder bei teilweisen Lähmungen wieder zu mehr Beweglichkeit und damit zu Selbstständigkeit verhelfen. Lange forschten die Wissenschaftler in Japan nach Methoden, die dem Menschen nach schweren Unfällen oder Krankheiten wieder auf die Beine helfen können und mit HAL hat man die Erwartungen noch übertroffen.

Der Computer steckt im Rucksack

HAL soll Menschen mit physischen Problemen unterstützen. Der Computer im Rucksack registriert, dass Nervensignale zu Beinen oder Armen gesendet werden, um diese zu bewegen und dann übermittelt er diese Signale an die Servo-Einheit, die am betreffenden Gelenk sitzt. Die vielen Einzelbewegungen beim Gehen werden in einen komplexen Bewegungsablauf umgerechnet und Senioren, Unfallopfer oder Menschen, die mit einer Behinderung auf die Welt kamen, erhalten mit dem Exoskelett einen Teil ihrer Unabhängigkeit wieder. Stehen, Gehen und sogar Treppensteigen ist mit dem bio-kybernischen System möglich und das eröffnet viele Möglichkeiten. Neben kranken oder behinderten Menschen kann das externe Skelett HAL aber auch bei der Arbeit helfen. Beispielsweise wurde es in Fukushima verwendet, um den Arbeitern in ihren schweren Schutzanzügen die Arbeit zu erleichtern. Bauarbeiter und Katastrophenhelfer könnten durch den Roboteranzug entlastet werden, da die fünffache körperliche Stärke damit erreicht werden kann.

Ich denke, also gehe ich

Die Steuerung des Anzugs erfolgt allein über das menschliche Gehirn, das um eine Bewegung der Arm- oder Beinmuskeln zu erzeugen, Nervensignale an die betreffenden Muskeln und Gelenke sendet. Versuchsreihen haben bereits gezeigt, dass der positive Effekt des Anzugs sogar nach dem Tragen noch anhält und das gibt vielen Menschen neue Hoffnung, die bisher davon ausgehen mussten, dass sie ihr Leben im Rollstuhl verbringen werden. Das Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining in Bochum erhielt 2013 zusätzliche Roboteranzüge um schneller an relevante Ergebnisse für Studien zu gelangen. HAL soll um die 15.000 Euro kosten und wurde bereits in Deutschland getestet. Seit kurzem arbeitet man bereits an der Vermarktung und schon bald sollen noch mehr Physiotherapeuten und Kliniken in den Genuss des Roboters kommen, der mit dem menschlichen Gehirn interagiert.

Foto: timsnell cc

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